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Klischee-Spirale

Aktualisiert: 4. Jan. 2021

„Wenn du mich liebst, dann…“, so fing es an, mit scheinbar harmlosen Worten. Damals vor sechs Jahren heiratet sie den 10 Jahre jüngeren Mann aus Liebe, und Angst irgendwann allein zu sein. Sie - eine scheinbar unabhängige und gebildete Frau, die ihr eigenes Geld verdient und realistisch die Welt wahrnimmt. Doch in der Corona-Krise eskalierte ihre Befürchtung und sie fing an Ihren Mann zu kontrollieren, erniedrigen und verbal zu verletzen - bis er ging.





Aufgrund der räumlichen Nähe, während der Corona-Ausgangsbeschränkung, waren Paare angewiesen auf engstem Raum miteinander zusammen zu sein und konnten sich in Belastungssituationen nur schwer aus dem Weg gehen. So auch die 44-jährige Maria (Name geändert).

Ihr Mann hat sich ihr während dieser Zeit „verschlossen“ und „zog sich immer mehr zurück“.

Das empfand sie als eine emotionale „Zurückweisung“ und so drängte sie ihn zu mehr Nähe. Als er nicht darauf einging, fing sie an ihn zu demütigen. Aus Eifersucht lass sie seine Nachrichten auf dem Smartphone und kontrollierte seinen Browser Verlauf. Immer fand sie einen Grund, um ihn zu provozieren, ihm eine Szene zu machen und manchmal auch handgreiflich zu werden.




Eine Pilot Studie aus dem Jahr 2004 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ließ das Modell, dass Männer Täter sind - und Frauen Opfer aus dem Gleichgewicht bringen. Jedem vierten Mann von 200 Studienteilnehmern wurde körperliche Gewalt durch die Partnerin zugefügt. Jedoch schwiegen die meisten Männer aus Charme und suchen sich keine Hilfe.


30% der Männer in heterosexuellen Beziehungen haben mit psychischer & physischer Gewalt zu tun

Körperliche und seelische Gewalt kommt in allen sozialen Schichten vor, doch während man bei einer Körperverletzung eine Anzeige bei der Polizei stellen kann, kann man nur schwer Schutz vor seelische Grausamkeit nehmen.

Studien des Robert Koch-Institutes ergaben, dass häusliche Gewalt sowohl bei Frauen als auch bei Männern die gleiche Größenordnung hat


Solange männlichen Opfern keine Empathie entgegengebracht wird und das Klischee des starken Mannes, welches in unserem kulturellen System überwiegt, kann durch das alte Rollenmodell keine Gleichberechtigung stattfinden.





In Deutschland gibt es mittlerweile sieben Schutzeinrichtungen für gewaltbetroffene Männer und ihre Kinder, jedoch reicht der Platz lediglich für 18 Männer. Laut BIG e.V. - der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen gibt es in Deutschland „353 Frauenhäuser und ca. 40 Schutz- bzw. Zufluchtswohnungen mit insgesamt über 6000 Plätzen“. Das Thema findet jedoch wenig Beachtung, weil man sich einig ist, dass Männer sich währen können. Doch diese Annahme entspricht nicht der Realität!

Während in Mainstreammedien der weibliche Täter tabuisiert und geschützt wird, erhalten die Gewaltinitiativen von Frauen gegenüber dem Partner Jahr für Jahr eine steigende Tendenz. Unter dieser Hotline (0800) 1239900 können sich Männer melden die Partnerschaftsgewalt ausgesetzt sind.

Anastasia Weimer

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